1. Kann man ein Dach nachträglich dämmen?
Ja, ein Dach kann nachträglich gedämmt werden, was besonders bei älteren Gebäuden eine effektive Maßnahme ist, um den Energieverbrauch zu senken und den Wohnkomfort zu steigern.
Je nach den baulichen Gegebenheiten und individuellen Anforderungen stehen verschiedene Dämmmethoden zur Verfügung, die entweder von innen oder von außen durchgeführt werden können.
Eine sorgfältige Planung und professionelle Ausführung sind dabei entscheidend, um optimale Ergebnisse zu erzielen und Wärmebrücken sowie Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
2. Wie kann man ein Dach nachträglich dämmen?
Je nach baulicher Situation und energetischen Zielen kann ein Dach sowohl von außen als auch von innen nachträglich gedämmt werden. Beide Ansätze bieten spezifische Vorteile und sind für unterschiedliche Gegebenheiten geeignet.
Dach von außen nachträglich dämmen
Die Aufsparrendämmung als Form der Außendämmung zählt zu den effizientesten Verfahren, um ein Dach nachträglich zu dämmen. Dabei wird das Dämmmaterial oberhalb der Dachsparren verlegt, sodass eine lückenlose Dämmfläche entsteht, die Wärmebrücken verhindert.
Diese Methode ist sinnvoll, wenn eine Dachsanierung oder Neueindeckung ansteht, da das Dach für die Installation ohnehin abgedeckt wird. Ein großer Vorteil der Aufsparrendämmung ist, dass der Innenraum unverändert bleibt und die volle Raumhöhe erhalten bleibt.
Allerdings sind die Kosten für diese Methode höher, da die gesamte Dacheindeckung erneuert werden muss.
Dach von innen nachträglich dämmen
Wenn eine Aufsparrendämmung nicht infrage kommt oder das Budget übersteigt, stellt die Dämmung von innen eine praktikable Alternative dar.
Besonders häufig wird dabei die Zwischensparrendämmung eingesetzt, bei der das Dämmmaterial zwischen den Sparren verlegt wird. Diese Methode ist relativ kostengünstig und lässt sich umsetzen, ohne die bestehende Dacheindeckung anzugreifen.
Um den Wärmeschutz zusätzlich zu erhöhen, wird sie oft mit einer Untersparrendämmung kombiniert, bei der eine weitere Dämmschicht unterhalb der Sparren angebracht wird.
3. Nachträgliche Dachdämmung ohne Unterspannbahn: Was tun?
Wenn ein Dach ohne Unterspannbahn nachträglich gedämmt werden soll, ist besondere Sorgfalt gefragt, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Normalerweise schützt die Unterspannbahn als Schicht zwischen Dacheindeckung und Dämmung die Konstruktion vor eindringender Feuchtigkeit. Fehlt diese, stehen dennoch einige Optionen zur Verfügung, um eine effektive Dämmung zu realisieren:
Hinterlüftete Zwischensparrendämmung
Eine häufige Lösung ist die sogenannte hinterlüftete Dämmung. Hierbei wird zwischen der Dachdämmung und der Dachhaut ein Luftspalt von 2 bis 5 cm eingeplant, der Feuchtigkeit entweichen lässt und so Schimmelbildung vorbeugt. Diese Methode erfordert jedoch einen Kompromiss: Der Luftspalt reduziert den Platz für Dämmmaterial, was die Wärmedämmung geringfügig beeinträchtigen kann.
Nachträgliches Anbringen einer Unterspannbahn
Alternativ kann eine Unterspannbahn von innen nachträglich zwischen den Sparren angebracht werden. Diese wird mithilfe von Leisten oder Latten befestigt und schützt das Dämmmaterial vor eindringender Feuchtigkeit. Allerdings bleiben die Oberseiten der Sparren ungeschützt, was langfristig Schäden an der Dachkonstruktion verursachen kann.
Wichtiger Hinweis: Die nachträgliche Dachdämmung ohne Unterspannbahn ist technisch anspruchsvoll und sollte unbedingt von Fachleuten ausgeführt werden. Ein professionelles Vorgehen gewährleistet nicht nur die richtige Umsetzung, sondern minimiert auch das Risiko von Feuchtigkeitsschäden und anderen Baumängeln.
4. Wann sollte eine nachträgliche Dachdämmung durchgeführt werden?
Eine nachträgliche Dachdämmung sollte durchgeführt werden, wenn klare Anzeichen darauf hinweisen, dass das Dach energetisch nicht effizient ist, oder wenn bauliche Veränderungen am Dach geplant sind.
Typische Warnsignale sind hohe Heizkosten, die darauf hindeuten, dass wertvolle Wärme ungenutzt entweicht, sowie Feuchtigkeitsprobleme oder Schimmelbildung, die auf eine unzureichende Isolierung hinweisen.
Außerdem lässt sich eine nachträgliche Dachdämmung besonders gut im Rahmen geplanter Dachsanierungen umsetzen. Wenn das Dach ohnehin neu gedeckt werden soll, bietet sich die Kombination beider Maßnahmen an, um Zeit und Kosten zu sparen.
Darüber hinaus schreibt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) bei bestimmten Sanierungsmaßnahmen eine Nachrüstung der Dachdämmung vor. Vor allem ältere Gebäude, die oft gar nicht oder nur unzureichend gedämmt sind, profitieren von dieser Maßnahme.
5. Was kostet es, ein Dach nachträglich zu dämmen?
Die Kosten für eine nachträgliche Dachdämmung variieren je nach gewählter Methode, dem Zustand des Dachs und baulichen Gegebenheiten wie dem Vorhandensein einer Unterspannbahn. Hier erhalten Sie einen Überblick über die unterschiedlichen Dämmmethoden und deren Kosten:
Kosten für nachträgliche Dachdämmung von innen
Die Dämmung von innen bietet zwei gängige Methoden: die Zwischensparrendämmung und die Untersparrendämmung.
Die Zwischensparrendämmung, bei der Dämmmaterial zwischen den Sparren eingebracht wird, kostet zwischen 60 und 120 Euro pro Quadratmeter. Für eine Dachfläche von 100 Quadratmetern belaufen sich die Gesamtkosten auf 6.000 bis 12.000 Euro.
Ergänzend dazu kann eine Untersparrendämmung durchgeführt werden, bei der eine zusätzliche Dämmschicht unterhalb der Sparren installiert wird. Diese kostet 30 bis 70 Euro pro Quadratmeter.
Kosten für nachträgliche Dachdämmung von außen
Die Aufsparrendämmung gilt als besonders effektive, aber auch kostenintensive Methode. Die Kosten bewegen sich hier zwischen 125 und 250 Euro pro Quadratmeter. Für ein Dach mit 100 Quadratmetern Fläche ergibt sich somit ein Preisrahmen von 12.500 bis 25.000 Euro.
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6. BONUS: Dach nachträglich dämmen lassen
Ein ungedämmtes Dach ist einer der größten Energiefresser eines Hauses. Mit einer nachträglichen Dachdämmung können Sie diesen Wärmeverlust reduzieren und gleichzeitig Ihre Heizkosten senken. Je nach Dachzustand und vorhandenen Gegebenheiten können unterschiedliche Dämmmethoden wie die Zwischensparrendämmung oder die Aufsparrendämmung gewählt werden.
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