1. Was ist eine Kerndämmung?
Kerndämmung, auch bekannt als Hohlraumdämmung, ist eine Methode zur Dämmung einer Fassade. Dabei wird Dämmmaterial in die Hohlräume zwischen der tragenden Wand und dem Verblendmauerwerk eingebracht. Diese Technik ist sowohl für Neubauten als auch für Altbauten geeignet. Sie verbessert die Energieeffizienz eines Gebäudes erheblich.
2. Wie wird eine Kerndämmung durchgeführt?
Die Durchführung einer Kerndämmung unterscheidet sich zwischen Alt- und Neubauten.
Durchführung einer Kerndämmung im Neubau
Dämmmatten aus Mineralwolle bilden das Herzstück der Kerndämmung im Neubau. Die Handwerker bringen sie direkt auf die Innenschale der Wand auf – schnell und unkompliziert. Das Material überzeugt dabei in jeder Hinsicht: Es dämmt hervorragend gegen Wärme und Schall, ist feuerfest und besteht aus recycelbaren Rohstoffen. Ein weiterer Pluspunkt für Sie: Die Kerndämmung im Neubau mit Dämmplatten aus Mineralwolle senkt Ihre Energiekosten dauerhaft.
Durchführung einer Kerndämmung im Altbau
In Altbauten kommt häufig die Einblasdämmung zum Einsatz, da viele dieser Häuser ein zweischaliges Mauerwerk haben – das bedeutet, die Wände bestehen aus einer inneren und einer äußeren Mauerschicht mit einem Hohlraum dazwischen. Diesen Hohlraum nutzen die Handwerker für die Kerndämmung: Sie blasen das Dämmmaterial einfach in den Zwischenraum ein.
Das Verfahren ist besonders praktisch, da Sie meist kein Gerüst benötigen und die Arbeiten schnell erledigt sind. Die Einblasdämmung passt sich dabei perfekt an Ihren Altbau an und erreicht selbst schwer zugängliche Stellen – für eine rundum effektive Wärmedämmung ohne große bauliche Veränderungen.
3. Materialien für die Kerndämmung
Bei der Kerndämmung können verschiedene Materialien verwendet werden:
- Mineralwolle (Stein- und Glaswolle): Mineralwolle ist ein weit verbreitetes Dämmmaterial, das in Form von Stein- und Glaswolle erhältlich ist. Sie wird häufig bei Kerndämmungen eingesetzt, da sie hervorragende Wärmedämmungseigenschaften besitzt. Zudem bietet sie guten Schallschutz und ist feuerfest. Ein Vorteil ist ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Wandstrukturen. Ein Nachteil kann die Feuchtigkeitsaufnahme sein, weshalb eine sorgfältige Abdichtung notwendig ist.
- EPS (expandiertes Polystyrol): EPS ist ein leichter, aber effizienter Dämmstoff. Er kommt oft bei Kerndämmungen zum Einsatz, da er einfach zu handhaben ist. EPS bietet gute Wärmedämmung und ist kostengünstig. Ein Nachteil ist seine Entflammbarkeit, weshalb es oft mit Flammschutzmitteln behandelt wird. Zudem ist seine Umweltbilanz durch den Einsatz von Kunststoffen weniger optimal.
- Perlite: Perlite ist ein natürliches Vulkangestein, das durch Erhitzen expandiert wird. Es wird in Form von Granulat für die Kerndämmung verwendet. Perlite ist feuerfest und besitzt eine gute Wärmedämmung. Ein Vorteil ist seine Unempfindlichkeit gegenüber Feuchtigkeit. Ein Nachteil könnte sein, dass es im Vergleich zu anderen Dämmstoffen schwerer ist.
- Aerogel: Aerogel ist ein extrem leichter Dämmstoff mit außergewöhnlich hoher Dämmwirkung. Seine besondere Stärke: Selbst dünne Schichten dämmen hervorragend. Das macht Aerogel ideal für Bereiche, wo wenig Platz zur Verfügung steht. Allerdings hat diese innovative Technologie ihren Preis. Die hohen Kosten begrenzen den Einsatz meist auf kleinere Flächen. Zudem ist bei der Verarbeitung Vorsicht geboten, da das Material zur Sprödigkeit neigt.
4. Was kostet eine Kerndämmung?
Die Kosten für eine Kerndämmung liegen in der Regel zwischen 20 und 50 Euro pro Quadratmeter. Für eine Fassadenfläche von 120 Quadratmetern bei zweischaligem Mauerwerk belaufen sich die Gesamtkosten somit auf etwa 2400 bis 6000 Euro.
- Materialwahl: Dämmstoffe wie Aerogel sind deutlich teurer als Standardmaterialien wie Mineralwolle oder Polystyrol.
- Zustand des Mauerwerks: Notwendige Vorarbeiten, etwa bei beschädigtem oder feuchtem Mauerwerk, können die Gesamtkosten erhöhen.
- Gebäudegröße und Zugänglichkeit: Größere Fassadenflächen oder schwer zugängliche Bereiche beeinflussen den Preis.
- Regionale Preisunterschiede: In Ballungsgebieten können die Preise für Materialien und Arbeitskräfte höher sein als in ländlichen Gegenden.
- Saisonale Nachfrage: In der Hochsaison steigen die Preise oft, da die Nachfrage nach Bauleistungen zunimmt.
Unser Tipp: Die gewählte Fachfirma beeinflusst die Kosten Ihrer Kerndämmung erheblich. Holen Sie deshalb mehrere Angebote ein – so finden Sie die beste Lösung zum besten Preis.
5. Vorteile- und Nachteile der Kerndämmung
Die Kerndämmung bietet viele Vorteile – von der Kosteneffizienz bis zur guten Dämmwirkung. Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die Sie kennen sollten. Die folgende Übersicht zeigt Ihnen alle wichtigen Vor- und Nachteile:
6. Bonus: Fachfirma für Kerndämmung finden
Die Kerndämmung ist kostengünstig und effizient. Sie spart Energie, erhält die Fassade und verbessert den Schallschutz. Es gibt jedoch Herausforderungen wie Wärmebrücken und schwierige Umbauten. Eine sorgfältige Planung und Umsetzung durch einen Fachbetrieb ist entscheidend, um die Dämmwirkung zu maximieren.
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